Arbeit und Arbeitsorganisation ist fortlaufenden Wandlungsprozessen unterworfen. Strukturelle interne oder externe Veränderungen erfordern für jeden Betrieb und jede Organisation oder Verwaltung eine individuelle Antwort. Passgenau erarbeitete und von allen Beteiligten getragene Lösungswege können zum Erfolg führen.
Mitbestimmung und Beteiligungsorientierung
Wenn Beschäftigte an betrieblichen Entscheidungen beteiligt werden, tragen sie diese auch stärker mit. Mitbestimmung und Beteiligungsorientierung zielen darauf ab, Beschäftigte in Entscheidungsprozesse einzubeziehen und ihre Selbstwirksamkeit zu stärken. Selbstwirksamkeit bedeutet hier, dass Beschäftigte Einfluss auf ihre Arbeitssituation nehmen können und sich handlungsfähig fühlen.
Beteiligungsorientierung fördert eine offene Kommunikation und Kooperation zwischen Unternehmen und Beschäftigten, dadurch können gemeinsame Ziele erreicht und Arbeitsbedingungen verbessert werden.
Arbeitszeitgestaltung und Arbeitsorganisation
Dauer und Lage der Arbeitszeit haben einen starken Einfluss auf die Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten. In jedem Betrieb gibt es Spielräume, durch eine veränderte Arbeitsorganisation beschäftigungsfreundlichere Arbeitszeiten zu ermöglichen, ohne dass die Produktivität darunter leidet. Lebensphasen- und alternsgerechte Arbeitszeiten ermöglichen den Beschäftigten eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und erlauben es ihnen, ihre Potenziale voll in das Unternehmen einzubringen.
Psychische Gefährdungsbeurteilung
In Zeiten steigender psychischer Belastungen in allen Bereichen des Arbeitsmarktes ist es für Betriebe und Organisationen wichtig, die psychische Gesundheit der Beschäftigten offen zu thematisieren und zu stärken. Die psychische Gefährdungsbeurteilung ist ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsschutzes und als Instrument geeignet, Probleme in der betriebsinternen Kommunikation, in Arbeitsabläufen oder in der Arbeitsumgebung offenzulegen und Schutzmaßnahmen dagegen zu entwickeln.
Diversity und Chancengleichheit
Organisationen entwickeln sich weiter und durchlaufen Veränderungsprozesse. Um auf diesem sensiblen Weg niemanden zu vernachlässigen oder zu vergessen, ist es sinnvoll, sich mit Change Management auseinanderzusetzen – nicht zuletzt, um nachhaltige Lösungen zu schaffen.
Diverse Teams und Chancengleichheit ermöglichen es, dem demografischen und sozialen Wandel zu begegnen. Je vielfältiger ein Unternehmen zusammengesetzt ist, desto stärker können gesellschaftliche Entwicklungen abgebildet und in realistischen und erfolgreichen Veränderungsprozessen abgebildet werden.
Dienstplangestaltung und Ausfallmanagement
Ein verlässlicher Dienstplan ist ein wichtiger Faktor für die Personalbindung und trägt zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bei. Insbesondere im Schichtbetrieb ist es eine Herausforderung, die Arbeitszeiten für alle Beschäftigten planbar und gesundheitsförderlich zu gestalten. Gestaltungsspielräume ergeben sich bei der Personaleinsatzplanung, der Arbeitsorganisation und einem passgenauem Ausfallmanagement.
Minijobs und Personalbindung
Minijobs sind sowohl bei Beschäftigten als auch Unternehmen beliebt. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sind dazu geneigt, diese Erwerbsform als vermeintlich kostengünstige und flexible Beschäftigungsform zu wählen. Für geringfügige Beschäftigte wiederum manifestiert sich kurzfristig das Steuer- und Abgabenprivileg. Jedoch gehen mit Minijobs berufliche Entwicklungspotenziale gerade in Zeiten des Personal- und Fachkräftemangels verloren.
Unternehmen brauchen daher neue Perspektiven, beispielsweise auf ihre Dienstplanung oder Personalbindung, um die Vorteile der Umwandlung geringfügiger in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu erkennen.